Funktion folgt Form
Folgt die Form der Funktion oder bestimmen Medien unsere Lage? [1] Wer,
wenn nicht das moderne Design selbst,
könnte seine eigene Macht besser verschleiern und sich unter seinen perfekten Gewändern zum Gegenteil seiner
selbst rühmen?
Ob Göttin des Grafikdesigns Paula Scher, Begründer der Architektur Moderne Adolf Loos oder iPod Designer Jony
Ive,[2] alle Gebiete(r) des Fachs teilen dasselbe Motiv: Die Form des
Produkts ist ihrer Funktion dienlich. Im
besten Fall sind sie optimal aufeinander abgestimmt, sodass die Form die Funktion unterstützt, während sie
gleichzeitig aus der Wahrnehmung tritt. Das soll keineswegs ein Appell zu neuer Kitsch sein, sondern die
Forderung, auf das Moment des Verschwindens zu achten. Denn jedes Format, jedes Medium, besitzt, so die
medienwissenschaftliche Grundannahme, Eigendynamiken.
Egal ob Sprache, iPhone, Instagram, Bild, JPG,
Kommentar, Text, Satz, Wort, Buchstabe, Pixel oder Quellcode, auf jeder Ebene beeinflussen Medien die Inhalte,
die sie tragen. Dieses Projekt blickt auf die Unterschiede, die sich aus der Wahl der Mittel, die zwischen
Sender und Empfänger treten, ergeben. Es bietet die Möglichkeit, die Wirksamkeit von sieben unterschiedlichen
Medien auf den gleichen Inhalt zu erfahren. Per Klick auf die unteren Felder öffnet sich je eine Reflexion zum
entsprechenden Medium und dahinter die entsprechenden Medien. Als Beispielinhalt tragen die Medien eine
Auseinandersetzung zur in den letzten Jahren hitzig geführten Diskussion um Feuerwerk an Silvester.