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Form follows funktion

Der Designleitsatz, der angeblich erstmals vom amerikanischen Architekten Louis Henry Sullivan genannt wurde [Q1], gilt als eines der einflussreichsten Prinzipien der Modernen Architektur und des modernen Industriedesigns. Nach dem Prinzip leitet sich gutes Design unmittelbar aus der Funktion ab. In Deutschland beanspruchten vor allem Figuren um Bauhaus und Werkbund das Prinzip für sich. Ganz nach der Idee, Adolf Loos frei von Ornamenten zu entwerfen [Q2]. Der Österreicher kritisierte die Interpretation allerdings dahingehend, dass auch die großen Glasfassaden, die die Bauhaus-Architektur hervorbrachte, genauso nicht notwendiges Ornament seien [Q3]. Später wurde der Leitsatz auch von anderen Designschulen adaptiert. Darunter auch die Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm [Q2], dem der deutsche Industriedesigner Dieter Rams nahesteht. Seine 10 Thesen für gutes Design [Q4] sind gewissermaßen die Erweiterung von „Form follows function“ und bilden so eine Brücke zu Jony Ive, der den Braun-Designer häufig als wichtigen Einfluss nannte [Q5]. Ist das nun der Beweis, dass das iPhone von der Braun citromatic MPZ 2 abstammt?

Medien bestimmen unsere Lage

„Medien bestimmen unsere Lage, die (trotzdem oder des­halb) eine Beschreibung verdient.“ Es gibt wohl keinen Satz, der in der deutschsprachigen Medienwissenschaft, den „German Media Studies“, eine vergleichbar grundlegende Stellung einnimmt. Mit dem Satz beginnt Grammophon, Film, Typewriter (1986), das nach Aufschreibesysteme 1800/1900 zweite Hauptwerk Friedrich Kittlers und de facto eines der Gründungsdokumente der Medienwissenschaft. Im Zentrum dieser ersten Überlegungen steht vor allem der Versuch des Nachweises des medientechnischen Aprioris, also der Annahme, dass Medien immer Eigendynamiken besitzen, die bei der Übertragung von Inhalten mitwirken. [Q8]